22./23.06.2007: DLV-Juniorengala in Mannheim

Pleiten, Pech und Regenschauer – Falko Zauber und Jessica Kolotzei zur U23 EM nominiert.

 

Mit sieben Athleten und viel Hoffnungen im Gepäck waren die Athleten der LG NORD dieses Jahr bei der DLV-Juniorengala in Mannheim an den Start gegangen. Sie galt wieder einmal als zentrale Ausscheidung für die Europameisterschaften der U20 in Hengelo/ Niederlande und der U23 in Debrecen/ Ungarn. Jessica Kolotzei und Falko Zauber waren im Diskuswerfen und über 1500m bereits im Besitz der Norm für die U23. Nico Dieckmann und Alexander Hudak hatten die Norm für die U20 im Stabhochsprung und über 800m ebenfalls erfüllt, im Gegensatz zu den U23-Kandidaten gab es hier aber jeweils fünf Normerfüller und nur drei Tickets zu vergeben, so dass noch ein heißer Kampf um die Plätze entbrannte.

Am Freitag war als erster Falko Zauber an der Reihe. Er lief locker in 3:45,68min auf den dritten Rang und sicherte sich damit sein Ticket, da er die Norm ja schon aus dem Kasselmeeting als einziger DLV-Athlet in der Tasche hatte.

Am zweiten Tag verhieß der Blick zum Himmel wenig Gutes. Schnell war allen Beteiligten klar, wer die Norm noch nicht im Sack hatte, der würde bei den ständigen Regenschauern auf der spiegelblanken Mondobahn, auf der das Wasser nicht ablaufen kann, so gut wie keine Chance haben. Ganz besonders galt diese Einschränkung natürlich für die technischen Disziplinen. Früh raus musste Nico Dieckmann, der zwar im Besitz der Norm, eine harte Ausscheidung mit seinen Konkurrenten vor sich hatte. Pünktlich zum Wettkampfbeginn begann es zu schütten und zu winden, so dass der ganze Wettkampf zur Lotterie verkam. Nico verzockte sich bei seiner Einstiegshöhe von 4,80m und baute einen Salto Nullo. Auch seine Konkurrenten brachten nichts Vernünftiges zustande, so dass nach der Saisonbestenliste nominiert wurde und da zog Nico als unglücklicher vierter leider den Kürzeren. Bei den noch ausstehenden Deutschen Jugendmeisterschaften kann er dann zeigen, zu welchen Höhen er eigentlich in der Lage ist.

Noch schlimmer erging es Marius Hanniske im Hochsprung der U23. Er ließ die 2,08m und 2,12m aus, weil er sich auf Grund des nassen Anlaufbelags nicht abzuspringen traute und hoffte auf eine Phase ohne Regenschauer, in der die Anlaufbahn trocknen würde, bei 2,15m fing es dann jedoch erst richtig an zu pladdern und ein Einstieg jenseits dieser Höhe war vollkommen sinnlos, da der Wettkampf bereits beendet war. So zog er ohne einen einzigen Sprung von dannen und musste dafür bitterer Weise sogar in Kauf nehmen, dass er extra wegen dieses Wettkampfes auf eine wichtige Universitätsklausur verzichtet hatte. Noch hat Marius die Möglichkeit, bei den nächsten Wettkämpfen mit 2,20m die Universiadenorm nachzureichen.

Nicht viel besser erging es Meike Kröger im anschließenden Hochsprungwettbewerb der U23 Frauen. Immerhin wurde hier in einer kurzen Regenpause im Trockenen begonnen und man steigerte sich schnell auf 1,79m. Im ersten Sprung über 1,82m war Meike dann auch schon drüber weg als die Latte schließlich doch noch fiel bevor sie die Matte verlassen hatte. 1,85m, die man mindestens für die U23-EM hätte anbieten müssen, schienen möglich. Dann aber setzte der Regen umso heftiger ein und alle packten ihre Sachen und verzichteten auf Grund der immensen Verletzungsgefahr auf die weiteren Versuche über diese Höhen. Gewinnen konnten die beiden Schwedinnen, die die Gunst der Stunde noch genutzt hatten und im Trockenen beim jeweils ersten Versuch die 1,82m gemeistert hatten. Man kann sich sicherlich etwas Schöneres vorstellen als einen Wettkampfabbruch bei einem Qualifikationswettkampf. Dennoch belegen die 1,79m nach den 1,81m in der Vorwoche deutlich, dass sich Meike derzeit auf einem sehr guten Niveau befindet.

Während des Hochsprungs spielte sich über 800m der U20 ein weiterer Krimi ab. Vier der fünf Normerfüller über 800m waren am Start. Da Robin Schembera als EC-Starter gesetzt war mussten sich diese vier um die verbleibenden zwei Tickets „prügeln“. Alexander Hudak gab sich von Beginn an alle Mühe war jedoch eingangs der Zielgerade übel in der Mitte des Feldes eingekeilt. Vorne waren Sebastian Keiner und Sören Ludolph bereits auf 5m enteilt. In einem Kraftakt lief sich Hudi frei, konnte bis 5m vor Schluss sogar Sören Ludolph kurzzeitig abfangen, ehe er dann auf der Ziellinie dann doch „nur“ unglücklicher Dritter in 1:50,48min vor Georg Eberhardt werden konnte. Damit liefen die ersten drei Athleten auch in diesem Rennen bei regnerischen Bedingungen erneut alle die Norm für Hengelo. Pech für Hudi, dass ihm am Ende 8/100s zum zweiten Platz fehlten, aber auch er bekommt bei der DJM in Ulm die Chance sein Sprinttalent noch einmal auszuspielen und dann gilt für alle: neues Spiel, neues Glück!“.

Während die anderen Nordler im Stadion dem Regenwetter zu trotzen versuchten musste Sophie Drieus außerhalb in Schönau im Hammerwerfen ihr Glück suchen. Durch eine Erkältung aus der Vorwoche noch geschwächt und durch den nassen Ring behindert, blieb sie als sechste mit 47,55m weit unter ihrer Saisonbestleistung zurück.

Nach soviel Enttäuschung endete der Tag wenigstens versöhnlich mit einem super Ergebnis im Diskuswerfen durch Jessica Kolotzei. In ihrem bisher stärksten Wettkampf mit einer starken Serie ließ sie es gleich im ersten Versuch krachen. Trotz Kälte und Wind nutzte sie eine kurze Regenlücke und schleuderte die 1kg-Scheibe auf 56,85m und verbesserte damit zum zweiten Mal in diesem Jahr ihren eigenen Vereinsrekord. Damit war der jungen Polizistin die für den Sport weitgehend freigestellt ist der zweite Platz nicht mehr zu nehmen und das Ticket für die U23-EM gesichert. Somit starten diesmal im Vergleich zu vor zwei Jahren, wo Norbert Löwa der einzige Starter war, gleich zwei Starter bei der U23 EM in Debrecen. Bei der U20 in Hengelo wird dagegen erstmals seit Jahren kein Nordler vertreten sein, sicherlich gab es hier auch viel Pech unter anderem fiel auch Timo Auer im Mehrkampf verletzungsbedingt aus, genauso wie sein Trainingskamerad Johannes Schwuchow für den Zehnkampf der U23.

 

Disziplin

Name

Leistung

Platz

1500m U23 Männer

Falko Zauber (85)

3:45,68min

3.

Stabhoch U20 MJA

Nico Dieckmann (88)

o.g.V.

 

Hoch U23 Männer

Marius Hanniske (85)

Verzichtet

 

Hoch U23 Frauen

Meike Kröger (86)

1,79m

4.

800m U20 MJA

Alexander Hudak (88)

1:50,48min

3.

Hammer U20 WJA

Sophie Drieux (88)

47,55m

6.

Diskus U23 Frauen

Jessica Kolotzei (85)

56,85m

2. pBL und LG NORD Rekord